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Warum die Rückgabe Deines Leasingautos teuer enden könnte – und wie Du das vermeidest


Schlüsselübergabe im Autohaus

2018 läuft Alenas Leasingrückgabe so glatt wie eine flotte Fahrt mit dem Fahrrad über Kopfsteinpflaster.


Vier Wochen nach der Rückgabe kommt das dicke Ende per Post: sie soll 5.500 € nachzahlen! Als sie das ablehnt, teilt ihr das Autohaus mit, dass sie die Leasingraten weiterzahlen muss.


Und das alles, obwohl Alena …

  • ihr Leasingauto immer sorgfältig behandelt und gut gepflegt hat.

  • ihr Leasingauto vor der Rückgabe außen und innen professionell hat aufbereiten lassen.

  • ihr Leasingauto, Papiere und Schlüssel rechtzeitig zurückgeben hat.

  • kurz zuvor bei genau diesem Autohaus ihr neues Leasingauto bestellt hatte.


Leider ist das ist kein Einzelfall. Das Internet ist voll mit Horrorgeschichten rund um die Leasingrückgabe.




Wie kommt es, dass so viele Leute bei ihrer Leasingrückgabe viel Geld nachzahlen sollen?


Die Autohäuser wollen damit Verluste ausgleichen, die beim Weiterverkauf des Leasingrückläufers entstehen. Während der Leasingdauer gehört das Leasingauto der Leasingbank. Das Autohaus muss das Auto zum Leasingende von der Leasingbank kaufen – zu dem Preis, den das Autohaus bei Vertragsabschluss als Restwert festgelegt hat. Wenn am Leasingende der festgelegte Restwert höher ist als der Preis, zu dem das Autohaus das Leasingauto weiterverkaufen kann (»Marktwert«), dann macht das Autohaus Verlust.


In den vergangenen Jahren lag der festgelegte Restwert bei sehr vielen Leasingrückläufern über dem Marktwert. Zum einen, weil die Nachfrage nach bestimmten Gebrauchtwagen sehr stark gesunken ist (z. B. Diesel). Zum anderen, weil die Autohäuser die Restwerte beim Berechnen ihrer Leasingangebote bewusst (zu) hoch festgelegt haben, weil sie mit niedrigen Leasingraten den Absatz von neuen Autos fördern wollten.


Viele Autohäuser stehen deshalb unter großem finanziellem Druck. Sie fordern bei der Leasingrückgabe hohe Nachzahlungen, um ihren drohenden Verlust auszugleichen.




Und jetzt? Finger weg vom Leasing?


Nein, ich kann Dich beruhigen: Leasingrückgaben sind keine Raketenwissenschaft. Wenn Du die folgenden Tipps beachtest, geht bei Deiner Rückgabe alles glatt:



Vor Vertragsabschluss

Klingt komisch, ist aber so: schon bevor Du einen Leasingvertrag unterschreibst, solltest Du an die Rückgabe denken:

  • Mach' nur Kilometerleasing, nie Restwertleasing.

  • Wähle Deine Kilometerlaufleistung nicht zu niedrig. Plane einen Puffer ein.

  • Lass Dir vom Autohaus den aktuellen (!) Schadenskatalog der Leasingbank geben.

  • Schau Dir die Rückgabebedingungen im Schadenskatalog genau an. Wenn sie für Dich nicht akzeptabel sind, unterschreibe den Leasingvertrag lieber nicht.



Während der Auslieferung

  • Überprüfe bei der Auslieferung, ob Dein neues Auto frei von Schäden ist.

  • Achte darauf, dass Dir alle im Auslieferungsprotokoll aufgeführten Dinge wirklich ausgehändigt werden, z. B. alle Schlüssel, Fernbedienung für die Standheizung, Winterräder, Warndreieck, Erste-Hilfe-Set, Warnwesten, Adapterkabel, usw.



Während der Leasingdauer

  • Behandle Dein Leasingauto mit Sorgfalt.

  • Behalte den Kilometerstand von Beginn an im Blick. Wenn Du mehr fahren musst als vereinbart, stelle Dich auf Nachzahlungen ein. Den Preis pro Mehrkilometer findest Du in Deinem Leasingvertrag.

  • Überziehe nie die Wartungsfristen, die der Bordcomputer anzeigt – auch nicht um nur wenige Tage oder Kilometer.

  • Lass Wartungen ausschließlich durch zugelassene Kfz-Werkstätten durchführen. Welche zugelassen sind, steht in Deinem Leasingvertrag. Frag im Zweifel bei Deiner Leasingbank nach.

  • Melde jeden Schaden zeitnah Deiner Leasingbank.



Kurz vor der Rückgabe

  • Ca. acht Wochen vor der Rückgabe: Vereinbare mit dem Autohaus, das Dein Leasingauto zurücknimmt, einen festen Termin (mit Uhrzeit) für die Rückgabe.

  • Ca. vier Wochen vor der Rückgabe:

  • Lass Dein Leasingauto außen und innen professionell reinigen aufbereiten. Bitte Dein*e Aufbereiter*in, Dich auf Schäden/Mängel aufmerksam zu machen, die sich durch die Aufbereitung nicht beseitigen lassen.

  • Lass Dein eigenes Gutachten erstellen – aber nicht in dem Autohaus, bei dem Du Dein Auto zurückgeben wirst. Dabei werden auch die Schäden gefunden, die nicht auf Anhieb sichtbar sind. Wenn Du Winterräder mitgeleast hast, lass sie auch begutachten.

  • Lass Dir von Deine*r Gutachter*in zeigen, welche Schäden bei der Rückgabe voraussichtlich als normale Abnutzung akzeptiert werden und welche nicht. Nutze dafür auch den Schadenskatalog.

  • Lass Dir von Deine*r Gutachter*in sagen, was für Dich günstiger ist: reparieren oder die Wertminderung bezahlen.

  • Unmittelbar vor der Rückgabe:

  • Such alle Dinge zusammen, die Du zusammen mit dem Auto abgeben musst (s. Dein Auslieferungsprotokoll).

  • Reinige das Auto außen und innen.



Die Rückgabe

  • Nimm eine Person, der Du vertraust, als Zeug*in mit zur Rückgabe.

  • Nimm Deinen Leasingvertrag, Dein eigenes Gutachten und den Schadenskatalog mit.

  • Fotografiere Dein Leasingauto außen und innen. Fotografiere den Kilometerstand. Fotografiere Schäden/Mängel detailliert.

  • Bestehe darauf, dass das Autohaus Dein Leasingauto sofort begutachtet. Falls das Autohaus das ablehnt: Kontaktiere Deine Leasingbank und nimm Dein Leasingauto gegebenenfalls wieder mit.

  • Lass Dir alle festgestellten Schäden/Mängel am/im Auto zeigen. Lass Dir in Deinem (!) Schadenskatalog zeigen, dass das keine normale Abnutzungen sind.

  • Überprüfe das Rückgabegutachten sorgfältig. Lass Dir Zeit dafür. Achte z. B. darauf, dass der Endkilometerstand richtig ins Rückgabegutachten übertragen wurde.

  • Wenn Du mit dem Rückgabegutachten einverstanden bist, unterschreibe es und gib Dein Leasingauto ab.

  • Wenn Du mit dem Rückgabegutachten nicht einverstanden bist und das Autohaus es nicht ändern will, unterschreibe es nicht. Nimm Dein Leasingauto wieder mit und kontaktiere Deine Leasingbank. Such Dir gegebenenfalls juristischen Beistand.



Nach der Rückgabe

Ein paar Tage später bekommst Du die Endabrechnung:

  • Prüfe, ob die Angaben der Endabrechnung mit dem Rückgabegutachten übereinstimmen, z. B. der Endkilometerstand.

  • Falls alles in Ordnung ist: Nachzahlungen musst Du begleichen, Rückzahlungen bekommst Du erstattet.

  • Falls die Endabrechnung nicht in Ordnung ist: Kontaktiere Deine Leasingbank. Such Dir gegebenenfalls juristischen Beistand.



Du siehst: Eine Leasingrückgabe ist kein Grund zur Panik. Wenn Du Dein Leasingauto während der Leasingdauer gut behandelst und Dich rechtzeitig und gut auf die Rückgabe vorbereitest, hast Du nichts zu befürchten.




Und wie ist Alenas Rückgabe ausgegangen?


Zum einen hat sie von ihrer Leasingbank erfahren, dass sie trotz ihres Streits mit dem Autohaus die Leasingraten nicht weiterzahlen muss. Das war eine dreiste Drohung des Autohauses.


Zum anderen hat sie sich durch juristischen Beistand mit dem Autohaus auf eine Zahlung von 700 € geeinigt. Zur Erinnerung: Das Autohaus hatte 5.500 € gefordert.


Inzwischen musste sie auch ihr darauffolgendes Leasingauto schon wieder abgeben – bei demselben Autohaus. Darauf hat sie sich gemeinsam mit mir vorbereitet und ich habe sie persönlich zur Rückgabe begleitet. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als ihr bewusst wurde, dass sie das nicht allein wuppen muss. Am Ende lief bei dieser Rückgabe alles so, wie es immer laufen sollte: glatt.


 

André Glembotzki

Moin,


ich bin André und ich bin Auto-Coach.


Ich coache aber keine Autos, sondern Selbstständige und Unternehmer*innen, die sich mit Leasing unsicher fühlen oder keine Lust auf Autohäuser, Konfigurator und Preislisten haben.


Ich mache Auto leasen so leicht und berechenbar wie Kaffee kochen. Nur fahren musst Du noch selbst.


Mehr erfährst Du auf www.andre-glembotzki.de

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